Leichenbegängnis erster Klasse

Leichenbegängnis erster Klasse
Leichenbegängnis erster Klasse
 
Diesen Vergleich wählte Bismarck (1815-1898) in seiner Autobiografie »Gedanken und Erinnerungen« im Zusammenhang mit der Schilderung seiner Entlassung aus dem Amt des Reichskanzlers durch Kaiser Wilhelm II. im Jahr 1890. In der Darstellung der turbulenten und aus der Sicht Bismarcks höchst unerfreulichen Ereignisse heißt es: »(...) am 29. März verließ ich Berlin unter diesem Zwange übereilter Räumung meiner Wohnung und unter den vom Kaiser im Bahnhof angeordneten militärischen Ehrenbezeigungen, die ich ein Leichenbegängnis erster Klasse mit Recht nennen konnte.« - Seither gebraucht man diese Redefloskel - auch in der Form »Begräbnis erster Klasse« - zum einen zur Charakterisierung von Vorgängen, bei denen jemandem übel mitgespielt wird, zum andern als ironischen Kommentar bei dem spektakulären Abbruch eines Unternehmens oder Ähnlichem.

Universal-Lexikon. 2012.

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